pferdeosteopathieSabrina Scheffler
 

OSTEOPATHIE  Wirbel raus,  Einrenken... ?



Hier handelt es sich um Begriffe, die umgangssprachlich mit Manipulationen an der Wirbelsäule assoziiert werden. Tatsächlich ist es jedoch so, dass wenn „ein Wirbel raus“ ist, das Pferd querschnittgelähmt, tot oder ein Fall für den Chirurgen ist. Die wirkliche Ursache für Blockaden ist eine verspannte Muskulatur, die soviel Kraft entwickeln kann, dass ein Wirbel sich dreht und sogar verformt werden kann. Durch das Lösen der Muskulatur rund um den blockierten Wirbel, verschiebt sich dieser dann wieder an seine richtige Stelle, ohne das der Muskel durch Dehnungen geschädigt wird. Im akuten Stadium ist diese Muskelblockade/ -verspannung sehr schmerzhaft, da die Muskulatur nicht mehr gut durchblutet wird und übersäuert.


 

DIE BEHANDLUNG 

Die osteopathische Behandlung eines Pferdes dauert ca. 1 bis 2 Stunden, da das gesamte Pferd untersucht und behandelt wird und damit die nötige Ruhe und Vertrauensbasis erst geschaffen werden muss. Pferde nehmen die Behandlung sehr gerne an, entspannen sich innerhalb weniger Minuten, dösen vor sich hin. Ich achte sehr auf die Zeichen, die das Pferd mir gibt und behandle nur, wenn das Pferd es auch will.

Grundsätzlich wird die Vorgeschichte des Pferdes erfragt, welche Krankheiten es vorher erlitten hatte, welche Unfälle im Laufe seines Lebens passiert sind, welche Befunde bereits durch Röntgenuntersuchungen o.ä. vorliegen und natürlich, welche Auffälligkeiten oder Schwierigkeiten aktuell bei Ihrem Pferd vorliegen.

Nach der äußeren Betrachtung des Pferdes erfolgt die Bewegungsanalyse auf hartem und/oder weichem Boden in allen Gangarten. Dies gibt bereits erste Hinweise auf Taktunreinheiten, Muskel- und Bewegungsasymmetrien. Gerne lasse ich mir die Pferde auch vorreiten, da ich hier schon viele Ursachen durch eventuelle Reitfehler ableiten kann.

Die hauptsächliche Untersuchung wird gleichzeitig mit der Therapie kombiniert. Die Beweglichkeit aller Gelenke und Muskeln und das Vorliegen von Narben wird überprüft. Finden sich im Seitenvergleich Unterschiede, werden die betroffenen Körperpartien korrigiert und erneut Tests unterzogen. Die Vielfalt der angewandten Mobilisierungstechniken wird an die Gesamtsituation des Pferdes angepaßt. Ältere Pferde mit bereits bestehenden Arthrosen bekommen eine etwas andere Behandlung als jüngere Sportpferde. Sollten sich aber Befunde ergeben, die von einem Tierarzt weiter untersucht werden sollten, wird die Behandlung entsprechend eingestellt oder unterbrochen.

Die Osteopathie ersetzt auf keinen Fall den Tierarzt: Ich lege großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Tierarzt, Trainer, Zahnarzt, Hufschmied und Sattler.

Zusätzlich untersuche ich noch den Sattel und die Paßgenauigkeit auf dem Pferd, um die bestehenden Blockaden herzuleiten, bzw. zu erklären, Auch werden Hinweise gegeben (falls notwendig), wie mit dem Pferd besser gearbeitet werden kann, um bestimmte Muskelpartien zu kräftigen, damit der Therapieerfolg auf längere Sicht eintritt.

Oft sieht man bereits am Ende der Behandlung eine deutliche Verbesserung der Bewegung des Pferdes. Da sich die meisten Blockaden nicht über Nacht auflösen, muß oft einiges an Geduld und Arbeit investiert werden, damit sich das Pferd wieder optimal bewegen kann. In den ersten Tagen nach der Behandlung nimmt die Beweglichkeit nur langsam zu, da sich die Muskulatur des gesamten Körpers erst einmal wieder umbilden muß und der Körper etwas Zeit zur Selbstregulierung benötigt.



>> Wann ist eine osteopathische Behandlung sinnvoll?
Gerade nach einer OP ist es sinnvoll das Pferd osteopathisch durchchecken zu lassen. Haben Sie mal gesehen, wie ein Pferd auf den OP-Tisch gehieft wird? Jeder Mensch würde nach einer OP auch erst einmal zu einer Reha oder einem Physiotherapeuten geschickt werden.

>> Warum sollte es bei einem Pferd anders sein?
      Wann ist eine osteopathische Behandlung anzuraten?

  • Auf Empfehlung durch den Tierarzt
  • Nach OP´s
  • Vor und nach der Turniersaison
  • Bei ungeklärten Taktfehlern
  • Ihr Pferd biegt oder stellt sich schlecht
  • Stolpert auffällig oft
  • Zeigt Steifheit
  • Klemmt den Schweif ein oder trägt ihn nur zu einer Seite
  • Das Pferd widersetzt sich den Reiterhilfen z.B. galoppiert nicht mehr (korrekt) an
  • Ist unwillig beim Satteln
  • Steigt und bockt aus unerklärlichen Gründe
  • Zeigt sich im Ganzen unwillig und ist nicht mehr leistungsbereit
  • Das Pferd läuft auf der einen Hand besser als auf der anderen




DAS ZIEL Mobilitätsgewinn zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte,
denn BEWEGUNG IST LEBEN !

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